Donnerstag, 23. September 2010

Toto, Tony und Tontassen in der Tanzstunde

„Noch ein bisschen langsamer und wir rollen rückwärts wieder runter…“,
kam Deryas Kommentar von der Seite. Besser hätte ich die Situation am Donnerstagnachmittag auch nicht beschreiben können. Mit gefühlter Schrittgeschwindigkeit quälte sich der „Toto“ die asphaltierte Landstraße hinauf. Sein Ziel? Cruz del Eje – Hauptstadt des „Departemiento“, also so etwas wie in Deutschland eine Kreisstadt. 20 km ist Cruz del Eje von San Marcos Sierras entfernt und war unser erstes „Ausflugsziel“. Der Hin- und Rückweg war schon ziemlich abenteuerlich. Der „Toto“ ist der Linienbus, der zwischen den beiden Orten hin und her fährt. Seine Jungfernfahrt muss wohl irgendwann in den 50er oder 60er Jahren gewesen sein. Aber hier in Argentinien gibt es so etwas wie den „TÜV“ nicht und somit fährt alles, was vier Räder und einen einigermaßen funktionierenden Motor hat auch auf den Straßen. Anschnallgurte sind nicht immer vorhanden und wenn, dann eher für’s gute Aussehen.

Um 15.40 Uhr sollte der Bus fahren. Derya und ich gehen rechtzeitig los und warten auf dem zentralen Platz in San Marcos. Da es hier keine Bushaltestellen gibt, haben wir uns einfach dorthin begeben, wo wir den Bus schon einmal vorbeifahren haben sehen. Außer uns sitzt heute aber leider niemand auf der kleinen Mauer, wo normalerweise die Leute auf den Bus warten. Zur Sicherheit fragen wir eine Frau, die gerade an uns vorbeiläuft. Sie erklärt uns, dass der Bus aus zwei Richtungen kommen kann. Option 1 hieße, wir stünden genau richtig, doch wenn der Bus aus der anderen Richtung kommt (Option 2) „Naja… wenn ihr’s hupen hört, rennt!“, sagt uns die Dame und lächelt. „Ob ihr wirklich richtig steht…“ geht mir durch den Kopf, da hören wir schon die Hupe. Ein wartender Taxifahrer deutet mit dem Arm in die andere Richtung. Die 50/50-Chance ging also nicht für uns aus. Schnellen Schrittes einmal quer über den Platz kommen wir aber doch noch rechtzeitig an. Der Busfahrer sieht uns, hält an. Die Tür ist bereits offen. Die durchgesessenen Ledersitze sind gut besetzt und das eine oder andere Gesicht kennen Derya und ich bereits. Für 3,50 Pesos (0,70 Euro) dürfen wir Platz nehmen. Jedes zweite Fenster ist geöffnet und die offene Fahrertür lässt einen leichten Wind durch den Bus wehen. Alte blaue Vorhänge werfen ein wenig Schatten und der Bus setzt sich in gemächlich in Bewegung. Es ist so laut, dass es schwerfällt sich zu unterhalten, auch wenn man direkt nebeneinander sitzt. Alles wackelt, der Busfahrer grüßt jeden zweiten Autofahrer, der uns entgegenkommt. In San Marcos hält der Bus noch drei oder vier Mal, jeweils vorher durch mehrmaliges Hupen angekündigt. Bei jedem Halt steigen zwei oder drei Leute aus und ein – auf zurufen, winken oder sonst wie. Beim Fahren gibt der Fahrer die Karten und Wechselgeld aus. Erst einen oder zwei Kilometer außerhalb San Marcos’ beginnt die asphaltierte Straße. Jetzt wird auch die Fahrertür geschlossen, doch laut und wackelig bleibt es trotzdem. Ich bereue, dass ich am Abend vorher beim Grillen (Adrian hatte Geburtstag und Julio und Patri 20-jähriges Hochzeitsjubiläum) so ausgiebig zugelangt hatte. Egal ob Flugzeug, Zug, Auto, Bus… mir wird sonst nie übel beim Fahren, doch der „Toto“ bescherte mir ein ziemlich flaues Gefühl in der Magengegend. Gut, dass der Bus dann bis Cruz del Eje durchfuhr. So dauerte trotz begrenzter Geschwindigkeit die Fahrt nur eine gute halbe Stunde. Ich bin mir nicht sicher, aber bezweifle stark, dass auf der Strecke auch nur einmal der vierte Gang eingelegt wurde, will auch nicht wissen was passiert wäre, wenn.


Der Stadtplan von Cruz del Eje sieht ähnlich wie der von San Marcos aus – ein großes Schachbrett. Quadratisch sind die Straßen angeordnet, sodass es nicht allzu schwer fällt, sich zu orientieren. Wäscheklammern, ein Handtuch und ein günstiges Paar Schuhe stehen auf meinem Einkaufzettel, doch bevor das erste Geschäft betreten werden kann, wollen Derya und ich uns die Stadt ansehen. Es ist 16 Uhr – die Läden haben eh noch geschlossen. Siesta! Gewöhnliche Öffnungszeiten sind hier in etwa 9-13 Uhr und 17-21 Uhr. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen! Nachmittags sind die Straßen menschenleer und die Bürgersteige hochgeklappt. Nach etwas Umherlaufen in der prallen Sonne finden wir eine Bar, die „abierto“ („geöffnet“) ist – so zeigt es zumindest das Schild in der Tür an. Wir setzen uns an einen Tisch draußen und warten. Als wäre er gerade aus dem Tiefschlaf erwacht, hastet ein Mann nach draußen. Beim Laufen macht er sich noch schnell den oberen Knopf vom Hemd zu und nimmt unsere Bestellung auf. Zwei Kaffee und zwei „facturas“ und „criollos“ (so etwas wie „Teilchen“, einmal kuchenartig süß und einmal herzhaft gefüllt mit Hackfleisch). Zusammen gibt es das im Angebot, wie uns das Schild draußen verrät. „Alles klar“, gibt uns der Mann zurück und kommt einen Moment später wieder zu uns an den Plastiktisch, um ihn halbherzig abzuwischen. Noch wenig später – der Mann steht wieder vor uns. „Ich habe ein kleines Problem“, erklärt er uns. Wir schauen ihn fragend an. Er habe weder „facturas“, noch „criollos“ da im Moment, sagt er etwas beschämt. Stattdessen könne er uns aber eine andere Kleinigkeit fertigmachen. Die spanische Bezeichnung habe ich nicht genau mitbekommen, aber was dann einige Minuten später neben dem Kaffee bei uns auf dem Tisch stand, waren kleine Baguettestücke, die im Ofen aufgewärmt wurden – ziemlich hart und fad ohne irgendetwas drauf. Fad und eher lasch war auch der Kaffee, aber das scheint hier in Argentinien in den meisten Fällen normal zu sein. Lecker ist anders, aber in dem Moment stört es uns nicht großartig. Der Mann, der uns bedient fragt uns wo wir denn herkämen. „Aus San Marcos Sierras“, antwortet Derya. Ein etwas verwirrter Blick unseres Gegenübers lässt Derya weitererklären. „Aber eigentlich kommen wir aus Deutschland. Wir arbeiten hier für ein Jahr“, sagt sie. Das reichte dann als Erklärung – er sei einmal von Amsterdam nach Frankfurt gefahren, sagt der Mann, der wegen seines Akzents und der undeutlichen Aussprache nicht leicht zu verstehen ist. Besonders Holland hat es ihm anscheinend angetan. Man höre so viele verschiedene Sprachen – „Englisch, Französisch, Deutsch…“ Ahja. Hmm… Ich glaube, die einzige Sprache, die in seiner Aufzählung fehlte war Niederländisch. Naja, mittlerweile war es nach fünf. Die Stadt erwachte langsam wieder zum Leben und laute Musik aus einigen Klamottenläden oder Bars mischte sich mit dem Motorenlärm der Autos und Motorräder, die an uns vorbeifuhren. Nach einem Schlenker zum Bankautomaten, den wir nach dreimaligem Passantenbefragen gefunden hatten, und einem kurzen Abstecher in ein Sport- und ein Schuhgeschäft begaben Derya und ich uns wieder zurück in Richtung Busbahnhof. Im großen Supermarkt hofften wir, alles zu finden. Derya fand Shampoo, Duschgel und was sie sonst noch brauchte vergleichsweise schnell. Auf meiner Einkaufsliste konnte ich leider nichts abhaken. Ich muss mich wohl noch ein wenig gedulden, bis wir mal nach Córdoba kommen. Statt Wäscheklammern und Schuhen fanden dann 2 Kilo Bananen und ein gutes Kilo Äpfel den Weg in unsere Einkauftüten. Dazu noch ein dunkles Brot und Wasser mit Kohlensäure (beides nicht sehr verbreitet hier). Als wir den Supermarkt so gegen 19.15 Uhr verlassen, ist es schon dunkel. Wir setzen uns auf Plastikstühle am Busbahnhof und pünktlich um 19.45 Uhr rollt der „Toto“ wieder auf den Hof und hält an Bussteig Nr. 5. Für weitere 70 Cent können wir wieder mit zurück nach San Marcos Sierras. Ich frage mich innerlich, wie es möglich ist in dem Bus bei dem Ruckeln und Wackeln zu schlafen (wie ein Jugendlicher drei Reihen vor mir) oder aber zu telefonieren (wie eine Frau, die in der Reihe neben mir sitzt). Die Rückseite des Sitzes vor mir ziert eine Liebesbotschaft aus den frühen 90er Jahren. Was daraus wohl geworden ist? Gegen halb 9 verlassen wir den Bus und laufen über die für San Marcos Sierras typischen Sandpisten hinüber zu „Tony“. Tony hat hier eine Bar und macht für günstiges Geld gutes Essen. Frieder, der mittlerweile wieder zuhause in Dresden ist, hat uns hier am ersten Wochenende hingeführt. Die Brote aus der Bar in Cruz del Eje haben nicht allzu lange vorgehalten, sodass uns eine Pizza gerade recht kommt. Das Abendessen im Heim ist auch schon vorbei, sodass wir drinnen Platz nehmen und uns von Tony die Speisekarte erklären lassen. Die Wahl fällt auf eine „napolitana“, also mit frischen Tomaten belegte Pizza. Auch hier ist das „Tischabwischen“ mehr Schein als Sein, aber das Essen schmeckt gut und Tony ist auch ein Original, wegen dem es sich schon lohnt, in seiner Bar mal vorbei zu schauen. Über ihn kursieren wilde Geschichten im Dorf. Was davon wirklich wahr oder was dazugedichtet ist, weiß wohl nur er selbst. Geschätzte 45 Jahre alt, grau auf dem Kopf und extrem viel, schnell und man weiß nie genau, was er davon nun ernst meint und was nicht. Als er uns die Getränke bringt, fällt sein Blick auf meine Schuhe. Er fragt, ob ich sie aus Deutschland mitgebracht hätte. Ich bejahe. Er zeigt auf seine Schuhe. „NIKE!“, sagt er. Nach kurzem Überlegen: „35 Euro haben die gekostet!“. Günstig für ein paar Nike-Schuhe, denke ich und sage das auch. „NIX DA!“. Er zieht seinen linken Schuh aus, nimmt die Einlage heraus und hält mir den Treter vor Gesicht. Mit dem Zeigefinger pult er in einem Loch herum. „Drei Monate habe ich die erst!“, ruft laut und den Rest habe ich dann nicht mehr wirklich verstanden – vermutlich irgendwelche Flüche.


Und was ist in den letzten zwei Wochen sonst so passiert?


--> Leon und Tina haben mich überredet, mit zu einem Folklore-Tanzkurs zu gehen. Jeden Freitag um 18 Uhr findet der Kurs in einer „Hippie-Bücherei“ statt. In dem kleinen Haus werden neben Büchern auch Tee, Selbsthilfe-CDs, Tontassen, und –krüge in allen Variationen und alle möglichen gestrickten, gemalten, gebastelten Kunstprodukte verkauft. Sagen wir mal so… es war eine Erfahrung. Muss ich nun aber ganz ehrlich nicht jeden Freitag hin. Derya, die zwei Wochen vorher schon einmal da war, geht es ähnlich.


--> Letzte Woche war hier an zwei Nachmittagen Stromausfall – nicht nur hier im Haus, sondern im ganzen Dorf gingen die Lichter zwischen 13 und 19 Uhr aus. Was in Deutschland wohl zu einem kleinen bis mittleren Chaos führen würde, war hier nicht wirklich ein Problem. Die Läden, Cafés und Bars hatten meist geschlossen, nur die Kioske waren weiterhin geöffnet. Elektronische Kassen sind dort nicht nötig und alle Scheine, die größer sind als 10 Euro können nur in den seltensten Fällen gewechselt werden. Manchmal ist das gar nicht so leicht, wenn der Bankautomat nur 100-Pesos-Scheine (ca. 20 Euro) ausspuckt, doch die Mentalität hier kennt auch für solche Probleme eine einfache Lösung. „Dann zahlst du einfach das nächste Mal, wenn du hier bist!“ – so ging es zumindest mir beim letzten Mal, als mein Geld nicht gewechselt werden konnte. Das wäre in den meisten Fällen in Deutschland wohl nicht so einfach.


--> Ich habe meine ersten Erfahrungen im argentinischen Straßenverkehr machen können! Gleich in zwei Autos des Heims durfte ich in der letzten Woche vorne links Platz nehmen. Der Fiat-Kombi, der schon 270.000 km gelaufen ist, fährt sich eigentlich ganz gut, wenn man den einmal drin sitzt. Seitlich einsteigen heißt es für Leon und mich hier jedes Mal und dann Knie einziehen, sonst passen sie unter dem Lenkrad nicht vorbei. Abenteuerlicher ist hier der alte Mitsubishi-Bulli. Von den vier Türen ist eine unbenutzbar und die restlichen drei gehen, wenn man Glück hat, mit Gewalt auf. Das Fenster auf der Beifahrerseite hängt noch provisorisch drin und sieht so aus, als würde es jeden Moment herausfallen. Geschwindigkeiten werden geschätzt, denn die Tachoanzeige ist durchgehend bei 0 und wackelt höchstens, wenn man mal zu schnell über einen Stein gefahren ist. Die Schaltung hier ist rechts hinter dem Lenkrad, was zunächst mal eine Umstellung war. Leon ist schon zwei Mal im dritten Gang angefahren. Damit ist er nicht wirklich weit gekommen, aber das passiert schon mal. Der einzige Grund, warum die Autos überhaupt noch fahren ist, glaube ich, dass Adrian Automechaniker ist und die Autos dann immer wieder (provisorisch) flickt, wenn etwas kaputtgeht. Zugelassen würde in Deutschland unter Garantie kaum ein einziger der Wagen, die hier durch die Gegend fahren. Man fährt hier generell langsamer. Auf Sand bremst es sich halt nicht so leicht wie auf Asphalt und „rechts vor links“ gibt es hier auch nur pro forma. Das eigentliche Motto hieße zumindest hier im Ort wohl eher: „Das ältere und kaputtere Auto hat Vorfahrt“. Punkt für uns!


--> Seit vorgestern ist nun endgültig die „Einführungszeit“ hier vorbei – auch für Tina und mich. Wir beide arbeiten jetzt ebenfalls sieben Stunden pro Tag und das sechs Mal pro Woche. Wie viel Arbeit für uns anfällt ist von Tag zu Tag höchstunterschiedlich. Die vier Waschmaschinen laufen manchmal ununterbrochen und manchmal stehen sie stundenlang still. Auch die Kinder sind von Tag zu Tag unterschiedlich drauf. Mal hören sie, mal nicht. Ich sehne den Tag herbei, an dem ich wirklich alles verstehe, denn wenn die Kinder unter sich reden, geht immer noch einiges verloren. Zu schnell und zu undeutlich ist es meistens, aber es wird von Tag zu Tag besser.


--> Seit gestern ist hier Frühling! Der 21. September ist der offizielle Frühlingsbeginn und gleichzeitig „Tag der Schüler“. Auf dem Platz im Dorf gab es deswegen gestern Nachmittag eine „fiesta“. Kinder tobten rum, es wurde Musik gespielt und einige Schulklassen haben etwas vorgeführt. Das ganze Dorf (so schien es zumindest) war auf den Beinen und hielt sich auf dem Platz oder in einer der Bars um den Platz auf.


--> Heute morgen hatten Tina und ich die zweite Stunde unseres Spanischkurses mit Patri. Sie bringt uns in einem „Crash-Kurs“ die Eigenarten des argentinischen Spanisch bei und wiederholt noch einmal im Schnellverfahren die Zeitformen mit uns. Außerdem hat Patri uns gestern morgen in guten anderthalb Stunden die Geschichten und Hintergründe der Kinder hier im Heim erzählt, warum sie hier sind, wo sie herkommen, was ihnen zugestoßen ist und was sie alles schon durchgemacht haben. Obwohl wir schon einige Sachen von Frieder wussten, war es doch in manchen Fällen noch eine Überraschung der unschönen Art, was wir dort erfahren haben.


--> Heute nachmittag habe ich für ein lautes Lachen im Essensaal gesorgt. Während die Kinder hier Hausaufgaben machten, malten oder sich sonstwie beschäftigten, Carla am lesen und Roxana am stricken war, bin ich kurz in die Speisekammer gegangen, um ein Stück Brot zu essen. Das Klinkenproblem habe ich ja schon einmal in aller Ausführlichkeit beschrieben... Nunja, wie soll ich sagen. Offenes Fenster + Windstoß + Tür mit Klinke nur von außen = dumm gelaufen. Mit dem Stück Brot im Mund und umgeben von Nudeln, Kartoffeln und der lauten Tiefkühltruhe zog ich mein Handy aus der Tasche und wählte zuerst Deryas und dann Leons Nummer. Zwei Mal Mailbox. Na dann Klopfen... erst leise, dann etwas lauter, dann "Hola? Me pueden abrir por favor?". Innerlich habe ich ja gehofft, dass Tina oder Leon in die Küche kommen würden und mich unauffällig aus meiner misslichen Situation befreien würden, aber nein... Carla hat irgendwann auf mein Klopfen reagiert und mal einen Blick in die Kammer geworfen. Dass mein Kopf dann etwas roter als vorher hat im Essenssaal niemand mitbekommen. Durch die Seitentür habe ich mich nach draußen begeben, aber das herzhafte Lachen der anderen konnte ich selbst draußen durch die geschlossene Tür noch hören.


Bis zum nächsten Eintrag, der wahrscheinlich nicht so lange auf sich warten lässt wie beim letzten Mal und beste Grüße aus dem Frühling,


Tobias

Freitag, 10. September 2010

Adiós, mi querida cama… y adiós, Frieder.

…und auf einmal war es weg – mein Bett! Da ist man mal kurz im Büro, kommt wieder und im Zimmer ist es leerer als vorher. Mein Bett ist umgezogen – nach nebenan. Im Zimmer, in dem bis vor kurzem noch die vier „chiquititas“ („kleinen Mädels“) geschlafen haben, ist es nämlich auch leerer geworden. Drei der Mädels, die zwischen vier und sechs Jahre alt sind, sind Schwestern und wohnen gerade zur Probe in einer potentiellen Pflegefamilie in Córdoba. Damit die sechsjährige Nicole nicht alleine ist, wurde Maria Belen vom Schlafsaal der Größeren umquartiert – in Nicoles Zimmer und in mein Bett. So musste ich umziehen in das Etagenbett und merke nun jede Bewegung Leons im oberen Bett. Etwas Eingewöhnung, dann werde ich wohl wieder so gut schlafen wie vorher.

Seit Montag arbeiten Tina und ich nun auch hier im Heim. Spülen, Wäsche auf- und abhängen, die Kinder wecken und aufpassen, dass sie auch aufstehen sowie Schulklamotten für alle raussuchen und zuordnen gehörten bis jetzt zu meinen Aufgaben. Bis jetzt habe ich immer nur morgens von sieben bis um elf gearbeitet, heute werde ich zum ersten Mal nachmittags und abends am Start sein (von fünf bis um neun Uhr abends). Angeblich ist der Dienst nachmittags und abends anstrengender als morgens. In ein paar Stunden kann ich mir dazu dann auch eine Meinung bilden!

Im Heim ist alles soweit in Ordnung. Vorgestern abend waren wir hier zum ersten Mal alle vier eingeladen – außerhalb des Heims. Frieder, einer meiner „Vorgänger“ hier, hatte zur „desperdida“ („Abschied“ – er fliegt am Montagmorgen zurück nach Deutschland) eingeladen – nicht bei sich zuhause, sondern bei einer Freundin hier im Dorf. Gegen zehn Uhr abends begaben Derya, Tina, Leon und ich und zusammen mit Frieder auf den unbeleuchteten und steinigen Weg zum Haus von Fabiana. Gemeinsam mit einem guten Dutzend anderer Freunde wurde dann (was auch sonst…?) gegrillt! Eine der größten Sorgen ist hier anscheinend, dass das Fleisch nicht ausreichen könnte und jemand nicht zu 100% satt wird. Ich weiß nicht mehr, wie oft die Platte voll mit frisch gegrilltem Rind an mir vorbeiging. Ab dem dritten Mal konnte ich nichts mehr nachnehmen, aber die Platte (immer wieder aufgefüllt) drehte noch lange später ihre Runden. Anders als das reichlich vorhandene Fleisch, waren Bier und Wein nicht in allzu rauen Mengen eingekauft worden, sodass nach dem Essen noch einmal von jedem etwas Geld eingesammelt wurde und ein paar Leute sich noch auf den Weg zum Kiosk machten. Ich denke, dass das so kurz vor Mitternacht gewesen sein muss. Dass der kleine Kiosk keine festen Öffnungszeiten hat war mir klar, aber um die Uhrzeit noch geöffnet? Ich war etwas skeptisch, doch ich sollte eines besseren belehrt werden.

Wir kamen mit einigen von Frieders Freunden ins Gespräch und redeten über das Dorf, unsere Arbeit, warum wir nach Argentinien gekommen waren und speziell nach San Marcos Sierras. Eigentlich waren wir vier ziemlich müde und wollten nicht so lange bleiben, doch unsere Stimmung sollte sich ziemlich schnell ändern. Wir saßen im Kreis und nach dem Essen wurde die Gitarre ausgepackt. Die Atmosphäre war unglaublich. Eine Frau fing an zu spielen und sang argentinische und lateinamerikanische Lieder. Ich habe selten so eine Leidenschaft beim Singen und Gitarrespielen erlebt. Bei einigen Liedern stimmten an gewissen Passagen alle mit ein. Es waren teils melancholische Lieder über das harte Leben früher, über Leben am Fluss, über Hochwasser, soweit ich es zumindest verstanden habe. Voller Herzblut wurde gespielt, gesungen und leere Bierflaschen und ein Messer wurden kurzerhand zum Musikinstrument, jemand anders hatte eine Flöte dabei. Eine halbe Stunde später wurde dann der große Holztisch zur Seite geschoben. „Wir brauchen Platz zum tanzen!“, erklärte man uns. Wir bekamen verschiedene Folkloretänze zu sehen. „Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, hat mich irgendwie an eine Art ‚Balztanz’ erinnert“, sagte Frieder in dem Moment zu mir. Ja, auch ich hatte irgendwie den Eindruck und Frieder erklärte weiter: „Und im Grunde ist es auch nichts anderes, hat man mir damals gesagt!“ – wir mussten beide lachen. Kurz vor zwei Uhr war es, als wir uns dann schlussendlich verabschiedeten und uns wieder auf den geschätzte zwanzig Minuten langen Nachhauseweg machten. Frieder und Facundo begleiteten uns noch bis zum Heim. Auf dem Weg liegt der Kiosk, den die anderen schon zwei Stunden vorher geplündert hatten. Das Fenster zur Straße (wie bei einer Bude im Ruhrgebiet) war bereits zu, aber dahinter war ein winziges Fenster auf Kipp offen und dort brannte Licht. Frieder und Facundo wollten gerne noch etwas Wein für einen Absacker zuhause kaufen. Facundo klatschte, Frieder rief ein paar Mal „Entschuldigung?“. Keine Reaktion. Facundo klatschte noch ein paar Mal und als ich in Gedanken schon halb im Bett war, ging auf einmal die Tür auf, eine Frau kam (ziemlich verpennt) aus den Haus und nahm Frieders Bestellung auf. „Manchmal dauert es halt etwas, bis die Besitzer aufwachen, sich angezogen haben und dann herauskommen, aber meistens klappt es“, sagte Frieder. Zum Abschied entschuldigten sich die beiden noch für die Störung und wünschten eine gute Nacht. Die Verkäuferin erwiderte dies und legte sich (wahrscheinlich endgültig für die Nacht) schlafen. Eine Stunde später taten wir das Gleiche.

Gestern hatten Derya und ich unseren ersten „freien Tag“ (wir können einmal pro Woche freinehmen, aber nicht freitags, samstags oder sonntags). Ausschlafen war angesagt und später waren Tina, Derya und ich noch ein wenig spazieren. Das Dorf kennen wir ziemlich gut mittlerweile und manche Ausblicke zwischen den Bergen der Sierras, die uns umgeben, sind wirklich schön. Im Moment sitze ich noch im Zimmer, bevor ich gleich meinen heutigen Dienst anfange. Leon und Tina haben heute frei und sind mit Frieder wandern gegangen auf den Berg „Capilla del Monte“. Ich bin ja mal gespannt auf die Fotos der Drei. Derya und ich werden bestimmt auch noch einmal die Gelegenheit haben, dort hinaufzusteigen.

Das war’s mal wieder… hasta la proxima!


Und hier noch ein paar Bilder der letzten Tage. Beim tollen Gitarrenabend hat Frieder Fotos geschossen. Ich hoffe, dass ich sie morgen bekomme und dann hier hochladen kann.












Freitag, 3. September 2010

Eintrag Nr. 2 - Von Klinken, Automaten und der Sonne

So langsam komme ich an! Der erste „Kulturschock“ ist bei mir mittlerweile überwunden und es kehrt so langsam aber sicher ein wenig Routine ein. Ich weiß jetzt, wo ich mir einen Tee machen kann und wie ich ins Dorf und auch wieder zurückkomme. Im Moment haben Tina und ich immer noch „Schonzeit“ – das heißt, dass wir erst am Montag anfangen zu arbeiten und dann auch nur mit eingeschränkter Stundenzahl (vier Stunden pro Tag). Unsere Aufgaben hier sind: Kinder zur Schule bringen und abholen, Wäsche waschen, in der Küche helfen, Kinder morgens wecken, waschen, anziehen und abends ins Bett bringen und halt überall da sein, wo gerade Hilfe gebraucht wird. Nach zwei für argentinische Verhältnisse sehr kalten Tagen (geschätzte 5-10° Celsius) ist jetzt zum ersten Mal seit der Ankunft wieder sonniges Wetter angesagt. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Mama… der Fleece-Pulli hat’s echt gebracht. Hast mal wieder Recht gehabt. Gestern abend gab es für uns vier neue Freiwillige noch einen „asador“ – Grillabend! Nachdem alle Kinder um neun im Bett waren, wurde der Grill angeschmissen. Daniel, einer der Heimleiter, war voll in seinem Element und die Fleischberge wurden fachmännisch von einer auf die andere Seite gerollt, kontrolliert, zerteilt und schließlich gegessen. Particia, Julio, deren Kinder und andere Angestellte des Heims saßen mit am Tisch und Salate aus Tomaten, Zwiebeln und Wachteleiern, frische Brote und selbstgemachte Soßen machten die Runde… naja, und natürlich: el carne! Tina wurde vom Rest des Tisches mitleidig angeguckt. Selbst Schuld - als Vegetarierin in Argentinien, würde ich sagen. Hehe. Lecker war’s auf jeden Fall und um kurz vor 12 sind wir ins Bett gegangen. Die Nacht sollte allerdings für drei der vier Freiwilligen nicht allzu lang werden, doch dazu später mehr. Vorher erst einmal ein Phänomen hier im Heim: - Türklinken Wer sie hat, hat’s gut, möchte man sagen. Wenn die Tür dann auch noch richtig schließt, hat’s noch besser und wer einen Schlüssel besitzt um die besagte Tür auch noch abzuschließen, befindet sich wohl nicht hier im Heim. Leon und ich besitzen für unser Zimmer eine Tür mir Klinke (Wow!), aber die Tür selbst ist völlig unförmig, sodass sie bei jedem Öffnen und Schließen lautstark über den Boden schrabbt. „Nochmal eben ins Bad“ ohne andere Leute aufzuwecken gestaltet sich hierbei als äußerst schwierig. In Tinas und Deryas Zimmer sieht das mit der Tür(klinke) etwas anders aus. Die Klinke ist nur von einer Seite vorhanden. Jetzt bitte einen kleinen Moment vorstellen, wie man dann sinnvollerweise die Tür öffnet und schließt… Genau – Man öffnet die Tür, zieht die Klinke von außen ab, steckt sie von der Innenseite wieder in die Tür und schließt diese dann. Dumm nur, wenn man das vergisst. Genauso blöd, wenn eine von beiden schon eher schlafen geht und vergisst, die Klinke draußen zu lassen. Ebenfalls schon passiert. Noch dümmer aber, wenn die Klinke der Badezimmertür komplett den Geist aufgibt. So passiert letzte Nacht um vier, womit ich wieder den Bogen zurückspanne. Folgendes Szenario: Tina geht ins Bad, schließt die Tür hinter sich, ist nach ein paar Minuten fertig, möchte wieder raus. Ein Knacken und… nichts! Die Klinke lässt sich in alle erdenklichen Richtungen drehen, doch die Tür öffnet sich nicht. Nach einer Viertelstunde probieren und klopfen, bis Derya wach wurde, geht es mit vereinten Kräften weiter. Doch naja… Tür: 1 – Mädels: 0. Ein paar Minuten später klopfte es dann an unserer Tür. Leon wurde wach und Derya erklärte ihm die Situation. Vom „Tür öffnen“ bei uns im Zimmer wurde ich auch wach, schlief aber sofort wieder ein. Geschätzte zehn Minuten später wurde ich wieder wach… Ein lauter Knall! Tina war wieder befreit. Mädels + Leon: 2 – Tür: 1. Warum 2? Das lässt sich aus den Bildern erschließen. Heute ist Freitag. Freitags ist hier im Dorf immer Tanzen angesagt. Hippies tanzen irgendeinen regionalen Volkstanz, dessen Name mir schon wieder entfallen ist. Derya und Leon waren bereits letzten Freitag da und haben mitgetanzt. Heute werden wir wohl zu viert hingehen. Ich bin ja mal gespannt, was das so gibt. Im Moment (15:40 Uhr nachmittags – 20:40 Uhr deutscher Zeit) sitze ich im Zimmer der Mädels, weil hier das Internet besser funktioniert und weil Leon nach der kurzen Nacht (er musste um ab 7 arbeiten und konnte nach dem Türaufbruch um 4 nicht mehr schlafen) ziemlich müde eine Pause brauchte. Tina und ich hören hier gerade Musik von Manu Chao und freuen uns, dass das Wetter „endlich“ besser, also sonnig, ist. Nach dem Mittagessen waren wir in Cruz del Eje, der nächst größeren Stadt ca. 20km von San Marcos entfernt. Hier nun Phänomen Nr. 2 in Argentinien: - Geldautomaten… Wir wollten Geld abheben, da der Automat hier im Dorf manchmal gar nicht eingeschaltet ist und normalerweise kein Geld ausspuckt und wenn doch, dann nur Kleckerbeträge. Generell ist das hier so eine Sache… Es wird eigentlich alles in bar geregelt und größere Beträge (…wie wir sie abheben müssen, weil drei Monatsmieten und Essen bezahlt werden müssen) sind sehr schwer zu bekommen. In einer größeren Stadt sollte das eigentlich kein Problem sein, aber erst einmal mussten wir anstehen. Zwei Banken, drei Automaten und vor jeder stand eine Schlange von mindestens vier Leuten. Bei den meisten ging es relativ schnell, bei Tina und mir nicht. Pokern war angesagt. Welchen Betrag wird der Automat wohl auf einmal auszahlen können? Klappt der Betrag noch ein zweites Mal? Was, wenn ich die Karte einmal raus- und wieder reinschiebe? Lässt er sich irgendwie überlisten? Was, wenn wir erst an einem und dann am anderen Automaten etwas abheben? Nix! Ab einem bestimmten Betrag war Schluss und zwar überall! Uns wurde erklärt, dass es aus Sicherheitsgründen pro Tag einen Maximalumsatz gebe und wenn der überschritten würde, wäre die Karte für den Tag gesperrt. Pech gehabt! Das Vertrauen in die Banken hier in Argentinien ist aber eh noch ziemlich ramponiert seit der landesinternen Wirtschaftskrise Anfang dieses Jahrtausends. Also müssen wir, was das Geld angeht, immer haushalten und kalkulieren und hoffen, dass der Automat uns mag und glaubt. :D So – ich glaube, dass das vorerst reichen sollte. Auf den Bildern sieht man das Heim, die Straße, die hoch zum Heim und wieder runter ins Dorf führt, die anderen Freiwilligen Tina, Derya und Leon sowie Julio, einen der Heimleiter. Sehr netter und umgänglicher Chef! So sind aber fast alle hier, immer höflich, freundlich und meistens auch geduldig, wenn wir bei dem Akzent und dem Sprachtempo hier nicht alles beim ersten Mal verstehen. Der Ton untereinander ist da manchmal schon etwas ruppiger, um es mal vorsichtig auszudrücken. Valeria, die Köchin, wird den Kindern gegenüber doch sehr schnell laut, wenn man ihr die Ruhe beim Kochen und Essen streitig macht oder wenn man nicht ordentlich am Tisch sitzt. Darauf wird hier besonderer Wert gelegt. Schöne Grüße aus dem – wie gesagt – mittlerweile sonnigen „San Marcos Sierras“ und hasta luego!

Tobi

Und hier einige Bilder vom und ums Heim:

Auf dem Weg von Córdoba nach San Marcos Sierras

Meine drei Mitfreiwilligen - Tina, Leon und Derya
Mein Zimmer - das Bett links ist meins. Oben rechts schläft Leon.
Tina und Leon


Daniel am Grill
Grillabend mit Wein - Tina, Derya und Frieder (Freiwilliger, der jetzt sein Jahr rum hat)

Die Straße runter zum Dorf
Die Einfahrt zum Heim (Hogar) "Sierra Dorada"

Das Haus, in dem wir (die Freiwilligen) wohnen. Das Fenster ganz rechts gehört zu meinem Raum.
Julio (Heimleiter) in der Werkstatt
Marisol auf der Schaukel
Capí (von "Capitán") und Tina
Tina und die Klinke
Nach dem "Aufbruch"
--> Gehörte mal zu einer Badezimmertür

Mittwoch, 1. September 2010

Ankuft in Argentinien - Von holperigen Straßen, Waschmaschinen und dem Loch in der Wand.

Sooo... nach knapp 35 Stunden, die es von Tür zu Tür waren, bin ich gestern abend in San Marcos Sierras angekommen. Mit einem alten Bulli holten Julio, der Heimleiter, und Leon, ein Mitfreiwilliger, Tina und mich am Flughafen in Córdoba ab. Über eine Million Einwohner - Der Flughafen der zweitgrößten argentinischen Stadt hatte genau ein Gepäckband. :D

Obwohl ich erst knapp 24 Stunden in Argentinien bin, weiß ich kaum wo ich anfangen soll zu erzählen... Ich mach es mal chronologisch:

Im Bulli erzählte Julio uns einige Dinge über die Orte, an denen wir vorbeigefahren sind und gerade aus der Stadt raus eröffnete sich uns ein ziemlich beeindruckendes Panorama - die Sierras. Die Häuser am Straßenrand wurden immer weniger, bis zum Ende dann kein einziges Haus mehr zu sehen war - nur noch Straße, Steppe und Berge im Hintergrund.

Drei Stunden später (es war bereits dunkel) kommen wir im Heim an. Abseits der asphaltierten Straßen ging es über Sandpisten den Berg hinauf und wir fuhren auf den Hof des Heims. Im Haupthaus (insgesamt gibt es hier drei Häuser) brannte Licht. Das Abendessen war gerade erst vorbei, sodass alle Kinder noch an den Tischen saßen und bevor wir unsere Taschen auspacken wurden wir von vielen kleinen (meist braunen) Augen gemustert und nach einer Tasse Tee dann auch angesprochen. Ziemlich forsch riefen sie durch den ganzen Essenssaal und winkten uns zu sich rüber. Allzu lange blieben wir jedoch nicht mehr - kurz vorstellen, ein bisschen erzählen und dann ging es ab ins Bett. Ich habe das Bett bekommen, wo es reinregnet. Da es seit sechs Monaten nicht mehr geregnet hat und jetzt der Sommer anfängt, bin ich doch recht optimistisch, dass das nicht allzu oft der Fall sein wird... naja, und wenn doch - mein Schlafsack ist wasserdicht!

Mittwoch, 01.09.2010:

Ausschlafen - Frühstücken um 11.30 Uhr (Gebäckteilchen und Tee), Mittagessen um 12.30 Uhr und danach haben Tina, Leon, Derya und ich einen Spaziergang durch das Dorf gemacht. Für die lediglich 1000 Einwohner gibt es eigentlich ganz schön viel. Einige Bars, Cafés, kleine Läden, Internetcafés und so weiter... Das Dorfzentrum ist wirklich ganz nett. Schade nur, dass während der "Siesta" fast alles geschlossen war. Die farbenfroh angestrichenen Häuser rund um den zentralen Platz waren menschenleer. Im Sommer sei das jedoch anders, sagen die (ehemaligen) Freiwilligen. Dann kommen diejenigen, denen hier auch ein ganzes Museum gewidmet ist... Die Hippies. Wie genau ich mir das Ganze vorstellen kann, weiß ich noch nicht, aber ich bin auf jeden Fall gespannt. Im Moment sitze ich im Büro, denn hier steht der Internetrouter. Bis ins Zimmer reicht es leider nicht und generell ist es wohl mehr oder weniger Glückssache, ob man hier gerade eine Verbindung bekommt oder aber nicht. Ich werde heute abend, wenn wir noch einmal runter ins Dorf gehen, meine Kamera mitnehmen, sodass ab morgen wohl auch ein paar Bilder hier zu sehen sein werden.

Bis dahin,

Schöne Grüße euch allen,

Tobias